(Hg.) Artur Nickel
Vom Glück und seinen Launen
Literarische Spurensuche
mit Jugendlichen
aus dem Ruhrgebiet
Geleitwort von
Antje Deistler
Vechta: Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2018
ISBN 978-3-86685-688-2
12 Euro
Schreiben ist eine Lebenserfüllung für mich. Es ist beinahe so lebensnotwendig wie das Atmen und Trinken. Dass ich den Stift in die Hand nehme, um dieses geballte Gefühls- und Gedankenchaos in den Griff zu bekommen und um mich zu öffnen, wortwörtlich zu befreien, ist zu einem natürlichen Lebensprozess geworden. So selbstverständlich wie das Aufgehen der strahlenden Sonne am Morgen. Wie das Einbrechen der Nacht. Was ich zu erklären versuche, ist, der Stift gehört in meine Hand und meine Hand könnte nicht ohne diesen Stift. Es wäre wie ein lebenswichtiges Organ zu verlieren. Einfaches Einmaleins.
Genau aus diesem Grund werdet ihr mir bestimmt niemals glauben, wenn ich sage: Mir ist es noch nie so schwergefallen, diesen Stift in die Hand zu nehmen. Gerade jetzt vom „Glück und seinen Launen“ zu sprechen, schien mir wie ein schlechter Scherz. Es wäre keine gute Idee, mir diesen Stift in die Hand zu drücken. Mein treuer Begleiter würde nämlich als Schlüssel für die Tore zu meinen verborgenen Gedanken dienen. Und wenn diese Tore einmal geöffnet sind… dann gibt es kein Entkommen. Denn das Glück und ich haben miteinander ein ernstes Wörtchen zu reden.
Aleyna Pamuksuz (17 Jahre)
Geht es ums Glück und seine Launen, so können Jugendliche im Ruhrgebiet eine Menge erzählen. Da kennen sie sich aus. Sie begegnen nämlich der Frage nach dem Glück und dem Un-Glück geradezu täglich. Zu Hause. Auf der Straße. Bei Freunden. In der Schule. Sonstwo. Das ist ja auch kein Wunder in einer Region, in der so viele Kulturen und Religionen zusammenleben und in der es so viele Brüche und Umbrüche gibt! Wie die Jugendlichen damit umgehen? Das spiegelt die 14. Essener Jugendanthologie mit ebenso vielen Geschichten, Gedichten, Erlebnisberichten, Reflexionen und … und … und …
Artur Nickel
Antje Deistler: Zum Geleit
Artur Nickel: Einführung
Inhalt
1. Wasserfarbenbilder des Glücks
Louisa Regelmann: Das Lachen eines Clowns
Melanie Kusi Appiah: TWO FACES
Sayaki Sivaarul: Wolkenglück
Aleyna Pamuksuz: Meine launische Freundin
Samira Ridder: Ihr Schatz
2. Ich konnte mich nicht mehr einfangen
Judith Baier: Eine Vorstellung vom Glück
Inga Brandt: Das Hauptglück
Rosalie Jane Bowden: Glück im Unglück
Julia Gorny: Der Michi
Emre Gebes: Die Fünf-Fehlerpunkte-Frage
Hatice Ersoy: Mein Praktikum
Laura Rausch: Unglück im Glück
Nour Smo: Mein Weg nach Deutschland
Zümra Kocoglu: Die Bohnen
3. Wenn der Glückssamen keimt
Eda Muslubas: Kind sein
Ann-Kathrin Boehnke: Die Schneeflocke
Lina Gläser: Was ist Glück?
Lina Monsé: Manchmal
Rebecca Stewen: Fliegen bringt Glück
Derya Soytut: glück kommt zu denen, die es sehen
Denise Kraft: Zuflucht
Beyza Sancar: Wer möchte nicht glücklich sein?
Cheyenne Krusen: Parabel vom Glück
4. Das Meer scheint fliederfarben zu sein
Melina Bauer: Man muss sein Glück zu schätzen
wissen
Julia Tirol de Sousa: Kontraste
Bugrahan Corak: Träume, die manchmal wahr
werden
Cheyenne Krusen: Das Karussell
Melina Bauer: Glücklicher Punkt
Jule Ackermann: Feuer
Hayrunnisa Akbas: So ein Glück aber auch
5. Es war einmal
Emily Wulff: (Das) Glück wohnt nebenan
Nora Dabringhaus: Prinz im Glück
Katharina Orosz: Im Schlaraffenland
Imad Belasri: Der Unglücksjunge
Theresia Schulte: Die Suche nach dem Glück
Yildiz Parlak: Asdar und Handi
Ann-Kathrin Schulte: In der Kneipe
Lea Krone: Das neue Familienmitglied
Harman Kakkar: Das magische Armband
Believe Andely: Der glückliche Zwerg
6. Alles wirkt so falsch, oder?
Cuma Tilafsunlu: Nach einer wahren Geschichte
Berivan Olgun: Was mir zu dem Thema einfällt
Rebecca Stewen: Ich kenne jemanden
Jeremias Steindl: You can be King again
Ginan Akkari: Wir ziehen um
Sevde Nur Piri: Fragen über Fragen
7. Was mich hält und trägt
Lisa Kühnert: Die Philosophie unserer Welt
Maurice Maubach: Wenn du denkst
Aboorvithaa Arumugam: Zufall oder Schicksal?
Samira Ridder: Das Ende
Judith Baier: Das Gegenteil von Glück?
Lujain Omer: Meine Gefühle spielen eine Hauptrolle
Helin Seker: Glück
8. Was Glück ist …
Batuhan Dogan: Zwischen Glück und Karma
Batuhan Dogan: Between luck and fate
Ayca Sasmaz: Mutluluk nedir?
Ayca Sasmaz: Was ist überhaupt Glück?
Yildiray Cakir: Zwei Begriffe
Sara Semmo: Das Ziel vor Augen
Elena Redmann: HÖHER, SCHNELLER, WEITER
Melina Bauer: das glück der freiheit
9. … und sein könnte
Damla Cavli: Die Beziehung von Glück und Unglück
Mechthild Schulte: Was mich erfreut
Alessandro Guiseppe Prestianni: Erfolg
Zheng-Hong Chin: Glück und gute Laune
Angelina Everts: Meine engsten Freunde
Jana Patricia Krüger: Wo ist mein Glück?
Ich sehe es nicht
10. Wie mich meine Familie aufnimmt
Zeynep-Sude Altunbas: Man wird nicht als
Glückspilz geboren
Melek Emec: Küçük Mucizem
Melek Emec: Mein Wunder!
Ela Yilmaz: Tochter-Vatertag
Darleen Monika Jahn: Das Lachen meiner Mutter
Sena Aslan: Was war Glück nochmal?
Ala Sabri: Ich habe nie die Hoffnung verloren
11. Dann war die Unterrichtsstunde vorbei
Julia Tirol de Sousa: klassentreffen
Uma Thodt: Mirja und das Unglück-Glück
Melda Alemdar: Ein Pechvogel mit ganz viel Glück
Laura Rausch: Die Schulnote
Muhammed Emin Nam: Na, was denn nun?
Taliha Gülden: Maltes Glück
Kaan Göcen: Beste Freunde
Eda Demir: Mein Glück
12. Wie eine Blume im Frühling
Anniket Khatri: Wir können nur von Glück reden …
Lara Kranz: Was die Seele lachen lässt
Angelina Funke: Das Leben war schon immer
ein Verräter
Yusuf Kilicalp: Zweisames Band
Jule Ackermann: Zweieinhalb
Nancy Nguyen: „Mein Glück bist Du“
Natalie Truong: Ich lebe noch
Emre Oykun: Sie und ich
13. Ich begann zu erzählen
Johanna Born: Vom Glück und ihren Launen
Hasret Kandilli: Eylül
Katharina Gollan: Wie ein vierblättriges Kleeblatt
Marc Lange: DIE UNVERMEIDBARE KATASTROPHE
Berfin Celik: Gaaanz viele neue Gesichter
Mervegül Karkar: Die schlechte Laune von Mattis
Shin-Men Chin: Glücksmomente
Gogerjin Muslem: Ich heiße Gocerceen
14. Blick nach vorn
Neslihan Akcaalan: Ende
Nancy Nguyen: „Tu etwas für dein Glück!“
Esra Ali: Sizce Mutluluk Nedir?
Esra Ali: Was, denkst du, ist Glück?
Theresia Schulte: Appell
Neslihan Akcaalan: Die zweite Seite
Dilara Akgün: Wenn das Glück sich nährt
Yasin Mol: Ein Gedankengang