Gefragt sind junge Geschichten über Hoffnung
24.02.2015 | 00:12 Uhr
Es gibt in Deutschland nicht viele Buchprojekte für Kinder und Jugendliche, die eine ähnlich erfolgreiche Geschichte haben wie die „Essener Anthologie“: Zehn Bücher voller Geschichten aus dem Alltag, aber auch voll mit Emotionen, Träumen, Wünschen und Ängsten türmen sich auf dem Tisch, an dem Herausgeber und Kooperationspartner Platz genommen haben, um Autoren für ihr elftes Buch zu werben. Diesmal heißt das Thema „Was mir Hoffnung macht“ und teilnehmen können wieder alle schreibwütigen Mädchen und Jungen zwischen zehn und 20 Jahren.
„Unsere Themen geben unsere Autoren vor“, erklärt Alfred Büngen vom Geest Verlag. Nach „Wie die Zeit vergeht“, so das Sujet des vergangenen Jahres, geht es nun also um die Hoffnung. Was macht Hoffnung? Wie haben die Eltern Hoffnung erlebt? Was gewinnt oder verliert man durch Hoffnung? lauten nur einige der Fragen, die die Herausgeber ihren Teilnehmern als Aufgabe stellen.
Für das Projekt wird im ganzen Ruhrgebiet geworben, denn mitmachen kann jeder. Aus bis zu 300 Einsendungen pro Buch werden knapp 100 Beiträge ausgesucht. „Wir suchen die interessantesten Texte aus. Dabei ist uns die Rechtschreibung egal, die können wir korrigieren“, nimmt Mitherausgeber Alfred Nickel den jungen Schreibern die Angst vor der Blamage. Unter ihnen finden sich Förderschüler wie Gymnasiasten, Kinder aller Nationalitäten „und so entsteht eine spannende Mischung, die das Leben im Ruhrgebiet widerspiegelt“, sagt Johannes Brackmann vom Steeler Kulturzentrum Grend, das ebenfalls Mitherausgeber der Anthologie ist.
Preise werden für die Veröffentlichung nicht ausgelobt, „aber was die Autoren dadurch gewinnen, kann man sowieso nicht mit Geld aufwiegen“, sagt Alfred Büngen und erzählt von jungen Schriftstellern, die beim Vorlesen ihrer Texte über sich hinaus wachsen, „das kann man förmlich an ihrer Körpersprache sehen“. Die immer wiederkehrenden Leseabende gehören wie die erste Buchvorstellung in der Essener Volkshochschule zum Konzept des Schreibprojektes, dem die Herausgeber auch in der Form keine Grenzen setzen. Ob Gedicht, Rap, Interview, Satire oder Tagebucheintrag, alles ist willkommen.
Vera Eckardt
WAZ berichtet über das neue Jugendprojekt fürs Ruhrgebiet 'Geschichten über Hoffnung'
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