Louisa Regelmann schreibt tolle Vorstellung der 16. Essener Jugendanthologie „Auf-BRUCH in meine Zukunft. Jugendliche aus dem Ruhrgebiet blicken nach vorn“ auf den Seiten von www.literaturgebiet.ruhr


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von Louisa Regelmann (18 Jahre)

Wie lange ist’s eigentlich her, dass Sie Entscheidungen treffen mussten, die Ihr Leben beeinflussen? Wahrscheinlich liegt dieser entscheidende Augenblick für Sie in ferner Vergangenheit, doch für die Jugendlichen heute steht dieser unmittelbar bevor. Darüber berichten sie in eingehenden Erzählungen, in kurzen und langen Gedichten, in liebevollen Briefen an die Zukunft oder in besorgniserregenden Tagebucheinträgen in der neuen und 16. Ausgabe der Essener Jugendanthologien. Die Anthologie steht in diesem Jahr unter dem Thema „Auf-BRUCH in meine Zukunft. Jugendliche aus dem Ruhrgebiet blicken nach vorn“. Viele junge Menschen stehen momentan vor einem riesigen Berg an Entscheidungen – und nun den passenden Weg zum Gipfel zu wählen, fällt den wenigsten leicht. Welchen Beruf möchte ich ausüben? Welche Fächerwahl passt zu mir? Welchen Weg möchte ich gehen? Aber ebenso ist das Erwachsenwerden zentraler Mittelpunkt ihrer Gedankenwelt.


 

Aufgrund der Coronapandemie blicken viele Jugendliche eher skeptisch in die Zukunft und äußern Ängste und Zweifel. Einen Kummerkasten für Bedenken bietet ihnen Herausgeber Artur Nickel mit dem Schreibprojekt der Essener Jugendanthologien. Dort können sie frei äußern, was ihnen auf der Seele liegt, was sie bewegt und mitnimmt, was ihnen in den Kram passt und was vielleicht auch nicht.

Die Jugendanthologien geben Jugendlichen die Möglichkeit, sich auszudrücken, und vermitteln den jungen Autorinnen und Autoren das Gefühl, gehört zu werden. So empfinde ich es jedes Mal aufs Neue, wenn ich bei der Buchpremiere meine Texte lesen darf. Die Zuhörer kleben einem förmlich an den Lippen und verstehen jedes Wort. Einige Male suchten völlig fremde Menschen nach der Lesung das Gespräch mit mir, sprachen über das Erzählte und stellten Fragen. Eine bunte Diskussion entstand, aus der ich Vieles mitnahm. Davon lebt die Jugend. Ein offenes Ohr zu bekommen und gehört zu werden, ist in der schnelllebigen Zeit für junge Erwachsene unersetzlich. Dieses offene Ohr bieten die Essener Jugendanthologien, in diesem Jahr mit „Auf-BRUCH in meine Zukunft. Jugendliche aus dem Ruhrgebiet blicken nach vorn“.

Zu erwerben ist der Band beim Geest-Verlag online oder telefonisch. Vielleicht schenken auch Sie zur Weihnachtszeit ein offenes Ohr oder verschenken eines. Über dieses freuen sich nämlich alle Generationen in dieser besonders schwierigen Zeit.

 

Auf-BRUCH in meine Zukunft. Jugendliche aus dem Ruhrgebiet blicken nach vorn
16. Essener Jugendanthologie
mit einem Vorwort von Carla Reemtsma Fridays for Future
Hg.: Artur Nickel
Geest-Verlag Vechta 2020
ISBN 978-3-86685-811-4
12,50 Euro

 

Ein Buchprojekt vom Essener Literaturfestival „Literatürk“, vom Kulturzentrum Grend Essen und dem Geest-Verlag Vechta, Herausgeber ist der Autor und Literaturvermittler Artur Nickel.

„Auf-BRUCH in meine Zukunft“ – der Titel der diesjährigen Anthologie nutzt einen Begriff, den der bekannte deutsch-spanische Dichter José F. A. Oliver eingeführt hat. Der Aufbruch steht bekanntlich für den Beginn einer Reise. Wir bereiten uns vor, packen, und dann geht es los. Gleichzeitig müssen wir aber auch mit Gewohntem brechen. Nur dann können wir wirklich aufbrechen. Und darum geht es.

Aus allen Teilen des Ruhrgebiets haben Jugendliche ihre Beiträge eingeschickt, über 120 Texte konnte der Herausgeber Artur Nickel in den Sammelband aufnehmen. Sie zeigen: Es geht um uns alle, wo immer wir zu Hause sind, unsere Familie, unsere Freund*innen, unsere Religion, unsere Kultur! Um das, was unsere Zukunft ausmacht. Dazu melden sich die Jugendlichen zu Wort. Eindringlich, offen und ehrlich.